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Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge

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Wussten Sie, dass Deutschland bis zum 1. September 2024 insgesamt 145.857 öffentlich zugängliche Ladepunkte verzeichnet, von denen 31.063 Schnellladestationen sind? Diese beeindruckenden Zahlen unterstreichen die rasche Entwicklung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und deren zunehmende Bedeutung für eine nachhaltige Mobilität.

Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Elektromobilität und der Reduzierung von CO2-Emissionen. Sie umfasst öffentliche und private Ladepunkte, Schnellladestationen, Wandladestationen (Wallboxen) und innovative Technologien wie Vehicle-To-Grid (V2G). Die erfolgreiche Umsetzung dieser Konzepte erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen, darunter Politik, Energieversorger, Automobilhersteller und Haushalte.

Durch die Integration erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft wird nicht nur eine nachhaltige Energieversorgung gewährleistet, sondern auch die Umweltbelastung durch den Verkehr deutlich reduziert. Effiziente und weitreichende Ladeinfrastrukturen sind damit ein Schlüssel zum Erfolg der Elektromobilität in Deutschland.

Hauptpunkte

  • Deutschland hat bis September 2024 insgesamt 145.857 öffentliche Ladepunkte erreicht.
  • 31.063 dieser Ladepunkte sind Schnellladestationen.
  • Öffentliche Ladepunkte umfassen verschiedene Plug-Standards, wie den Typ-2-Stecker für AC-Ladung und den CCS-Stecker für DC-Schnellladung.
  • Wandladestationen bieten Leistungen zwischen 3,7 kW und 22 kW und sind ideal für Zuhause oder den Arbeitsplatz.
  • Innovationen wie Vehicle-To-Grid (V2G) tragen zur Netzstabilität bei und ermöglichen eine effizientere Nutzung erneuerbarer Energien.

Übersicht über die aktuelle Ladeinfrastruktur in Deutschland

Die Ladeinfrastruktur in Deutschland hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Laut der Bundesnetzagentur umfasst das Ladesäulenregister zum 1. Dezember 2024 insgesamt 120.618 Normalladepunkte und 33.419 Schnellladepunkte. Diese Ladepunkte bieten eine beeindruckende Gesamtladeleistung von 5,72 GW.

Statistiken und Verteilung

Die Statistiken der Bundesnetzagentur zeigen eine detaillierte Übersicht über die Verteilung der Ladepunkte in verschiedenen Bundesländern. Die geografische Verteilung der öffentlich zugänglichen Ladepunkte wird regelmäßig aktualisiert, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Ladesäulen sind über das gesamte Land verteilt, mit einem besonderen Fokus auf urbanen Gebieten.

Ladesäulen

Öffentliche und private Ladepunkte

Der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Ladepunkten ist erheblich. Öffentliche Ladepunkte sind für alle Fahrer von Elektrofahrzeugen zugänglich und spielen eine Schlüsselrolle in der Mobilitätswende. Private Ladepunkte hingegen befinden sich meist in Wohnanlagen oder Unternehmensgeländen und werden von den jeweiligen Nutzern exklusiv verwendet. Die Bundesnetzagentur bietet ein Register, das beide Arten von Ladepunkten umfasst und somit eine wertvolle Ressource für die Planung und Umsetzung neuer Projekte darstellt.

Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur

Das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur dient als zentraler Punkt, um verlässliche Daten zur öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur bereitzustellen. Es wird von verschiedenen Interessengruppen, Behörden und Forschungseinrichtungen genutzt, um die Entwicklung und Planung der Ladeinfrastruktur kontinuierlich zu überwachen. Diese Datenbank enthält umfassende Angaben aus laufenden Meldeverfahren und bietet zudem historische Entwicklungen sowie geografische Verteilungen der Ladepunkte an.

Schnellladung vs. Normalladung

Die Schnellladung und Normalladung unterscheiden sich grundlegend in ihrer Ladegeschwindigkeit und den Einsatzbereichen. In Deutschland und Europa haben sich der Typ-2-Stecker für Wechselstrom (AC) und das Combined Charging System (CCS) für Gleichstrom (DC)-Ladungen als Standards etabliert. Diese Systeme spielen eine entscheidende Rolle für die E-Mobilität, insbesondere für die Akzeptanz und den Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Schnellladung

Unterschiede in der Ladegeschwindigkeit

Beim Normalladen kann mit Wechselstromladen (AC) und einer Leistung von bis zu 3,6 kW, oft auch als „Notladung“ bezeichnet, geladen werden. Drehstromladen ermöglicht hingegen bis zu 43 kW. Dagegen bietet die Schnellladung mittels CCS sehr hohe Ladeleistungen und kurze Ladezeiten von 22 bis 350 kW, was insbesondere für Langstreckenfahrten von Bedeutung ist. Viele Elektroautos unterstützen AC-Laden mit bis zu 11 kW, was im Durchschnitt eine Ladezeit von 4-5 Stunden auf 80 Prozent ermöglicht.

Vorteile der Schnellladung

Die Schnellladung bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere die drastisch verkürzten Ladezeiten. Damit wird der Vorteil der E-Mobilität auch auf langen Strecken relevant, da weniger Zeit an der Ladesäule verbracht werden muss. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Ladegeschwindigkeit, die es ermöglicht, in kürzester Zeit große Energiemengen zu übertragen, was besonders für Vielfahrer attraktiv ist.

Anwendungsbereiche und Verfügbarkeit

Schnellladestationen sind vor allem entlang von Autobahnen und in Ballungsräumen zu finden, während Normalladestationen häufig in Wohngebieten, Arbeitsplätzen und Einkaufszentren installiert sind. Der geografisch ungleiche Ausbau der Schnellladestationen stellt jedoch eine Herausforderung für eine flächendeckende E-Mobilität dar. Normalladestationen sind für den täglichen Berufsverkehr oftmals ausreichend, während Schnellladestationen bevorzugt auf Langstrecken genutzt werden.

Ladestationen: Typen und Technologien

Ladestationen spielen eine zentrale Rolle in der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Unterschiedliche Technologien und Modelle bieten flexible Optionen für eine Vielzahl von Einsatzbereichen.

Ladestationen

AC- und DC-Ladesäulen

Die Unterscheidung zwischen AC-Ladesäulen (Wechselstrom) und DC-Ladesäulen (Gleichstrom) ist wesentlich. AC-Ladesäulen, wie die von privaten Wallboxen angebotenen, verfügen häufig über Ladeleistungen von 11 bis 22 kW. Beispielsweise kann der Renault ZOE mit bis zu 22 kW laden, während der VW e-Golf eine Ladeleistung von 7,2 kW erreicht. Im Vergleich dazu bieten DC-Ladesäulen viel höhere Ladeleistungen von 100 kW bis 350 kW, wie der Rapid Charger 150, der eine unfassbare Ladeleistung von 150 kW unabhängig vom herkömmlichen Stromnetz bietet.

Technische Standards und Kompatibilität

Technische Standards sind entscheidend, um die Kompatibilität von Ladestationen sicherzustellen. In der EU sind Typ-2- und CCS-Stecker für das Laden von Elektrofahrzeugen verbreitet, während asiatische Modelle oft CHAdeMO-Stecker nutzen. Schnelle Ladeleistung wird durch die Technologie der Schnellladestationen deutlich verbessert; so erreicht der Audi Q4 e-tron beeindruckende Ladeleistungen von bis zu 110 kW. Hinzu kommen intelligente Ladestationen, die über verschiedene Kommunikationsschnittstellen wie GSM, Ethernet, WLAN und serielle Schnittstellen verfügen, um den Ladevorgang zu optimieren.

Private und öffentliche Ladeinfrastruktur sind wichtige Bestandteile der Elektromobilität. In Deutschland gibt es insgesamt 105,579 öffentliche Ladepunkte, wobei 85,072 davon Normalladepunkte und 20,507 Schnellladepunkte sind. Ziel ist es, bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte zu erreichen. Im Durchschnitt teilen sich derzeit 23 Elektroautos eine öffentliche Ladesäule.

Zusätzlich können Baukostenzuschüsse ab einer Anschlussleistung von 30 kW erhoben werden, was schnell mehrere tausend Euro betragen kann. Die Schutzklasse IP der Ladestationen (z.B. IP 44 oder IP 54) definiert den Schutz vor Fremdkörpern und Wasser, was insbesondere für den Außeneinsatz relevant ist.

Integration erneuerbarer Energien in die Ladeinfrastruktur

Die Integration von erneuerbaren Energien in die Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen ist ein entscheidender Faktor für die ökologische Nachhaltigkeit und die zukünftige Energieversorgung im Verkehrssektor. Durch die Verwendung von lokal erzeugtem regenerativem Strom wie Solar- oder Windenergie können die CO2-Emissionen erheblich reduziert werden.

Integration erneuerbarer Energien

Nachhaltige Energieversorgung

Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere Rolle in der modernen Energieversorgung. Ein bedeutendes Beispiel ist die Entwicklung von intelligenten Ladestationen, welche die Nutzung von erneuerbaren Energien optimieren. Solarenergie-Ladestationen bieten hier eine besonders nachhaltige Lösung, da sie eine saubere und erneuerbare Energiequelle für das Aufladen von Elektrofahrzeugen darstellen.

Vor-Ort erzeugter regenerativer Strom

Die Nutzung von vor Ort erzeugtem regenerativem Strom, wie etwa durch private Photovoltaikanlagen, kann die Energieversorgung dezentralisieren und unabhängiger von traditionellen Energiequellen machen. Insbesondere in Deutschland, wo die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen rapide steigen, wird dies immer relevanter. Öffentlich-private Partnerschaften sowie staatliche Anreize fördern den Ausbau dieser Infrastruktur und machen sie für eine breite Masse zugänglich.

Insgesamt wird die erfolgreiche Integration von erneuerbaren Energien und Elektrofahrzeugen unseren ökologischen Fußabdruck verringern und die langfristige Nachhaltigkeit der Energieversorgung sicherstellen.

Ladeinfrastruktur in urbanen und ländlichen Gebieten

Die unterschiedlichen Anforderungen in urbanen und ländlichen Gebieten verlangen nach maßgeschneiderten Strategien für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Urbane Gebiete zeichnen sich durch eine hohe Dichte an Ladestationen aus, während in ländlichen Gebieten erheblicher Nachholbedarf besteht. Es ist daher essenziell, Planungen sorgfältig zu gestalten, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten.

Ladeinfrastruktur in urbanen und ländlichen Gebieten

Herausforderungen und Lösungen

Die Herausforderungen beim Ausbau der Ladeinfrastruktur sind vielschichtig. In urbanen Gebieten stellt die Integration in den bestehenden Infrastrukturen eine komplexe Aufgabe dar. Hier sind genaue Planungen notwendig, um sowohl Platzprobleme als auch den hohen Energiebedarf zu bewältigen. Dagegen kämpfen ländliche Gebiete oft mit der geringen Dichte an Ladepunkten und langen Ladezeiten, was innovative Lösungen erfordert. Hier könnten Schnellladestationen Abhilfe schaffen, welche die Ladezeiten erheblich reduzieren.

Zukünftige Entwicklungen und Planungen

Langfristige Planungen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur sind entscheidend. Eine Schätzung zeigt, dass Deutschland bis 2030 zwischen 380.000 und 680.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte benötigt. Dies kann durch verschiedene Förderstrategien umgesetzt werden, wobei sowohl urbane Gebiete als auch ländliche Gebiete berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise planen die EU-Länder verschiedene Förderstrategien, um eine gerechte Verteilung der Ladeinfrastruktur zu gewährleisten.

In Deutschland ist der Ausbau von über 100.000 Ladepunkten geplant, insbesondere in stark frequentierten und ländlichen Gebieten. Dies wird durch erhebliche Investitionen in die Infrastruktur ermöglicht, um den steigenden Bedarf zu decken und die Herausforderungen zu meistern.

Förderprogramme für den Ausbau der Ladeinfrastruktur

Die Förderprogramme und Subventionen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland bieten eine wichtige finanzielle Unterstützung für die Installation neuer Ladepunkte. Besonders in Baden-Württemberg stellt die Regierung bis zu €2,500 pro Ladepunkt oder Parkplatz bereit, um die schulische Gemeinschaft zu fördern. Zudem können bis zu 50 % der geförderten Ladepunkte exklusiv für elektrische Taxis und Carsharing-Fahrzeuge reserviert werden.

Förderprogramme Ausbau

Das Programm sieht eine Finanzierung von bis zu 40 % der förderfähigen Kosten vor, mit einer maximalen Förderung von €2,500 pro öffentlich zugänglichen Ladepunkt. Insgesamt können bis zu 250 Ladepunkte gefördert werden, wobei jede Installation mindestens drei Jahre betriebsbereit bleiben muss. Wichtig ist, dass die Ladeinfrastruktur mit erneuerbaren Energien betrieben wird oder lokal erzeugte regenerative Energie nutzt.

Der finanzielle Anteil deckt einmalige Aufwendungen, die direkt mit der Installation zusammenhängen. Planung, Genehmigung und Betriebskosten sind jedoch nicht förderfähig. Eine Besonderheit dieser Förderprogramme ist, dass sie nicht für mobile Ladestationen oder Kabel gilt. Zudem ist eine doppelte Förderung durch verschiedene öffentliche Programme nicht erlaubt.

Die Ladepunkte müssen mindestens 12 Stunden pro Werktag öffentlich zugänglich sein und zukünftige Upgrades wie ISO/IEC 15118 (Plug and Charge) unterstützen. Auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie der Ladesäulenverordnung (LSV) und der Preisangabenverordnung (PAngV) ist obligatorisch.

Angesichts dieser Vorschriften und finanziellen Anreize ist es von entscheidender Bedeutung, sorgfältig alle Finanzierungsmöglichkeiten und technischen Anforderungen zu prüfen, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur effizient und nachhaltig zu gestalten. Koordination verschiedener Partner und die Auswahl geeigneter Hardware- und Softwarelösungen sowie die Erfüllung gesetzlicher Normen sind wesentlich, um die Ladeinfrastruktur weiter zu verbessern.

Bedeutung der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität

Eine gut entwickelte Ladeinfrastruktur spielt eine entscheidende Rolle für die Akzeptanz und Verbreitung der E-Mobilität. Sie beeinflusst nicht nur die Kaufentscheidung für Elektroautos, sondern trägt auch zur Verkehrsnachhaltigkeit bei, indem sie die Umweltbelastung durch den Straßenverkehr senkt. Elektrofahrzeuge haben das Potenzial, die Mobilität zu revolutionieren, und eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist der Schlüssel dazu.

Grundlage für die Verbreitung von Elektroautos

Die Verfügbarkeit von Ladestationen ist eine wesentliche Voraussetzung für die breite Adaption von Elektroautos. Verschiedene Arten von Ladestationen, wie AC-Ladestationen und DC-Schnellladestationen, bieten unterschiedliche Ladegeschwindigkeiten an. Während AC-Laden mehrere Stunden dauert, kann DC-Schnellladen die Batterie in weniger als einer Stunde aufladen. Dies erleichtert den Nutzern die Integration der E-Mobilität in ihren Alltag, sei es für das Pendeln, Einkaufen oder Reisen.

Einfluss auf die Nachhaltigkeit im Verkehr

Die Nachhaltigkeit im Verkehr hängt stark von der Infrastruktur ab, die für Elektroautos zur Verfügung steht. Öffentliche Ladestationen sind an strategischen Orten wie Einkaufszentren, Parkplätzen und entlang von Autobahnen platziert, um die Reichweitenangst der Fahrer zu minimieren und gleichzeitig die Umweltfreundlichkeit zu maximieren. Darüber hinaus ermöglichen Technologien wie Smart Charging und Vehicle-to-Grid (V2G) optimiertes Laden zu umweltfreundlichen Zeiten und die Rückeinspeisung von überschüssigem Strom ins Netz. Diese Innovationen machen die E-Mobilität nicht nur bequemer, sondern auch nachhaltiger und effizienter.

Technische Sicherheit und Interoperabilität

Technische Sicherheit und die Einhaltung von internationalen Normen und Standards sind von zentraler Bedeutung für die Zuverlässigkeit und Nutzerfreundlichkeit der Ladeinfrastruktur. Die strikte Befolgung der Vorgaben und Normen ist ein Grundpfeiler der Ladeinfrastruktur. Zudem spielt die Interoperabilität eine entscheidende Rolle, um den reibungslosen Betrieb und die Kompatibilität zwischen verschiedenen Ladesystemen zu gewährleisten.

Vorgaben und Normen

Gemäß § 63 Abs. 4 Satz 3 und 4 EnWG müssen alle öffentlich zugänglichen Normal- und Schnellladepunkte bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden. Diese Anzeige erfolgt durch das Meldeportal zum Ladesäulenregister, welches auch die geographischen Koordinaten des Standortes erfasst. Modbus, ein seit 1979 von Modicon entwickeltes Kommunikationsprotokoll, ist in industriellen Anwendungen weit verbreitet, weist jedoch Sicherheitslücken wie das Fehlen jeglicher Verschlüsselung auf. OCPP (Open Charge Point Protocol) hingegen ermöglicht eine standardisierte, verschlüsselte Kommunikation zwischen Ladestationen und zentralen Managementsystemen, was zur Förderung von Herstellerunabhängigkeit und Zukunftssicherheit beiträgt.

Sicherheitsmaßnahmen und Zertifizierungen

Die sichere Kommunikation in der Ladeinfrastruktur wird durch Protokolle wie OCPP gewährleistet, die Verschlüsselung mittels HTTPS und Authentifizierungsmöglichkeiten bieten. Beispielsweise nutzt ChargePilot® von The Mobility House das OCPP-Protokoll für eine sichere und effiziente Steuerung der Ladesysteme, was die technische Sicherheit erhöht. Der Einsatz von NFC-Technologie oder Zahlungsfunktionen in Smartphones, wie Apple Pay oder Google Pay, stellt sicher, dass die Bezahlvorgänge den Anforderungen der Payment Service Directive II (PSD2) entsprechen.

„Ab dem 13. April 2024 müssen Betreiber von öffentlich zugänglichen E-Ladesäulen in Europa punktuelle Kredit- oder Debitkartenzahlungen anbieten.“

Die Implementierung von OCPP in Ladesäulen trägt zur Sicherheit der Ladeinfrastruktur bei und schützt sie vor Cyberangriffen. Beispiele gehackter Ladestationen in Norwegen (2018) und Deutschland (2020) verdeutlichen die Dringlichkeit robuster Sicherheitsstandards und technischer Zertifizierungen. Zudem müssen Betreiber regelmäßige Kontrollen der Ladeinfrastruktur durchführen, um Vandalismus und unautorisierte Veränderungen zu erkennen und zu verhindern.

Ladeinfrastruktur für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG)

Für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) gelten spezifische Anforderungen, die bei der Installation von Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge berücksichtigt werden müssen. Diese Anforderungen betreffen sowohl technische als auch rechtliche Aspekte, die eine erfolgreiche Umsetzung der Projekte beeinflussen können. Durch das Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG) haben seit Dezember 2020 Wohnungseigentümer und Mieter das Recht, eine Ladestation für Elektrofahrzeuge an ihren Stellplätzen zu installieren. Allerdings muss hierbei die Beschlusskompetenz der Gemeinschaft berücksichtig werden.

Spezifische Anforderungen

Bei Wohnungseigentümergemeinschaften bestehen spezifische Anforderungen, die bei der Planung und Installation von Ladeinfrastrukturen berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise können Eigentümer per Mehrheitsbeschluss über entsprechende Maßnahmen entscheiden, wobei einzelne Eigentümer sich an diese Beschlüsse halten müssen. In einem Fall urteilte das Amtsgericht Hamburg-St. Georg, dass ein individueller Anspruch auf eine private Ladestation nicht gegeben ist, wenn die Gemeinschaft eine gemeinschaftliche Ladeinfrastruktur beschlossen hat. Darüber hinaus spielen technische Faktoren wie Lastmanagementsysteme und die Erweiterung des Hausnetzes eine wichtige Rolle, da sie die Kosten und den Aufwand der Installation direkt beeinflussen können.

Fördermöglichkeiten und Zuschüsse

Fördermöglichkeiten sind ein wesentlicher Faktor für WEGs, die Ladeinfrastruktur installieren möchten. Aktuell wurden Wohnungseigentümergemeinschaften im Förderprogramm 442 der Bundesregierung von der Förderung ausgeschlossen. Um trotzdem die finanziellen Hürden zu überwinden, sollten alternative Zuschüsse und Finanzierungsmodelle geprüft werden. Hierbei ist es ratsam, sich durch Fachberatung unterstützen zu lassen, um die bestmöglichen Fördermöglichkeiten für die jeweiligen Projekte zu identifizieren. Die Anschaffungskosten für eine Wallbox beginnen bei etwa 500 Euro, wobei die Gesamtkosten je nach erforderlichem Lastmanagementsystem oder Hausnetzerweiterungen variieren können.

Die Umweltfreundlichkeit von Elektrofahrzeugen wird nach wie vor diskutiert, doch Experten sind sich einig, dass Elektroautos nach etwa 50.000 gefahrenen Kilometern umweltfreundlicher als Verbrenner sind. Wohnungseigentümergemeinschaften können durch kluge Planung und Nutzung von Fördermöglichkeiten aktiv zur Förderung der E-Mobilität und zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen.

Zukunft der Ladeinfrastruktur in Deutschland

Die Zukunft der Ladeinfrastruktur in Deutschland zeigt eine spannende Entwicklung mit vielen potenziellen Innovationen und technologischen Fortschritten. Mit dem rapiden Wachstum der Elektromobilität in den letzten Jahren wird ein stetiger Ausbau der Ladeinfrastruktur notwendig sein, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Der aktuelle Stand zeigt, dass zum 1. Dezember 2024 in Deutschland insgesamt 154.037 öffentliche Ladepunkte in Betrieb sind. Studien prognostizieren, dass bis 2030 zwischen 380.000 und 680.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte benötigt werden, je nach Szenario.

Eine der zentralen Herausforderungen besteht darin, diese Zukunft proaktiv zu gestalten. Der Fokus wird dabei nicht nur auf der Anzahl der Ladepunkte liegen, sondern auch auf deren Effizienz und Energieversorgung. Die Studie „Ladeinfrastruktur nach 2025/2030“ zeigt, dass die installierte Ladeleistung bis 2030 je nach Szenario zwischen 23,3 GW und 32,4 GW erreichen wird. Zudem wird erwartet, dass bis 2030 insgesamt 37,8 TWh in E-Fahrzeuge geladen werden, wobei öffentlich zugängliche Ladestationen zwischen 36 und 50 Prozent dieser Energie bereitstellen werden.

Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Ladeinfrastruktur spielt die Integration erneuerbarer Energien sowie digitale Innovationen zur Optimierung von Ladevorgängen. Dies könnte den Bedarf an Ladepunkten erheblich reduzieren und die Effizienz steigern. Laut der Studie könnte eine digitale Optimierung von Ladevorgängen den Bedarf von 520.000 Ladepunkten im Referenzszenario auf 484.000 Ladepunkte verringern. Der Ausbau der High-Power-Ladesäulen mit einer Leistung von mehr als 299 kW, die sich von 0,83 GW im Januar 2020 auf 4,52 GW bis Ende 2023 erhöht hat, verdeutlicht den rasanten Fortschritt in der Ladeinfrastruktur.

Politische Maßnahmen und Förderprogramme werden ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Ab dem 1. Januar 2028 müssen Tankstellen verpflichtend einen Schnellladepunkt anbieten, was den Ausbau der Ladestruktur weiter vorantreiben wird. Der kontinuierliche Ausbau und die Entwicklung einer nachhaltigen Ladeinfrastruktur sind wesentlich, um den Umstieg auf Elektromobilität zu erleichtern und den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.