Wussten Sie, dass der Begriff „Robotik“ erstmals im März 1942 vom Science-Fiction-Autor Isaac Asimov in seiner Kurzgeschichte „Runaround“ erwähnt wurde? Von dieser ersten literarischen Erwähnung bis zu den hochentwickelten KI-gesteuerten Maschinen von heute hat die Geschichte der Robotik eine erstaunliche Reise durch die Jahrtausende genommen.
Bereits im Jahr 1205 verfasste der islamische Gelehrte Al-Dschazarī ein bahnbrechendes Werk über Automaten, bekannt als „Buch des Wissens von sinnreichen mechanischen Vorrichtungen“. Dieses Buch dokumentiert die frühen Bestrebungen der Menschheit, mechanische Geräte zu erschaffen. Ebenso beeindruckend ist die Arbeit des Franzosen Jacques de Vaucanson, der um 1740 eine flötenspielende Automate und eine automatische Ente entwarf, die als wegweisend für die Entwicklung der modernen Robotertechnologie galten. Immerhin meldete George Devol in den USA im Jahr 1954 ein Patent für einen programmierbaren Manipulator an, was als die Geburtsstunde der heutigen Industrierobotik angesehen wird.
Wichtige Erkenntnisse
- Isaac Asimov prägte 1942 den Begriff „Robotik.“
- Al-Dschazarīs Buch von 1205 markiert frühe Meilensteine der Robotik.
- Jacques de Vaucanson war ein Pionier mit seinen mechanischen Erfindungen im 18. Jahrhundert.
- George Devols Patent von 1954 gilt als Initialzündung der Industrierobotik.
- In Deutschland begann die produktive Nutzung von industriellen Robotern erst in den 1970er Jahren.
Die Geschichte der Robotik verbindet durch Jahrtausende hindurch technologischen Fortschritt mit menschlicher Kreativität. Von den antiken mechanischen Geräten über die Automatisierung in der industriellen Revolution bis hin zur modernen KI-gesteuerten Robotertechnologie haben bedeutende Meilensteine der Robotik unseren heutigen technologischen Stand geprägt. Diese Sektion beleuchtet diese faszinierende Evolution und ihre Auswirkungen auf verschiedene Industriesektoren und die Gesellschaft insgesamt.
Ursprünge der Robotik in der Antike
Die Ursprünge der Robotik lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, als die ersten antike Mechanismen entwickelt wurden. Diese frühen Erfindungen zeigten erstaunliche Fähigkeiten und spiegelten das hohe Niveau technischer Kenntnisse wider.
Automaten und mechanische Geräte im alten Griechenland
Im antiken Griechenland entstanden die ersten bekannten Automaten. Diese Geräte, auch antike Mechanismen genannt, beeindruckten durch ihre Komplexität und Funktionsfähigkeit. Sie wurden vor allem für Unterhaltungszwecke sowie religiöse Rituale eingesetzt.
Erfindungen von Heron von Alexandria
Heron von Alexandria war ein bedeutender Erfinder der Antike. Er entwickelte zahlreiche mechanische Geräte, darunter automatische Theater und Musikmaschinen. Diese Erfindungen zeigten eindrucksvoll die technischen Möglichkeiten seiner Zeit und gelten als frühe Beispiele für die Ursprünge der Robotik.
Die Elefantenuhr von Al-Dschazarī
Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel für antike Mechanismen ist die Elefantenuhr von Al-Dschazarī. Diese komplexe Uhr, die um das Jahr 1206 entwickelt wurde, repräsentiert eine meisterhafte Symbiose aus Kunst und Ingenieurskunst. Sie demonstriert den beeindruckenden Stand der Technik im mittelalterlichen Islam und führte zudem verschiedene mechanische Prinzipien ein, die später die Entwicklung der Robotik beeinflussten.
Leonardo da Vinci und seine Visionen mechanischer Automaten
Leonardo da Vinci gehört zu den größten Genies der Geschichte, dessen kreative Visionen weit über seine Zeit hinausgingen. Er entwarf viele faszinierende mechanische Automaten, darunter den berühmten mechanischen Ritter und den selbstfahrenden Wagen. Diese und andere Erfindungen zeigen, wie sehr er von den mechanischen Konzepten seiner Vorgänger beeinflusst wurde.
Leonardos mechanischer Ritter
Der mechanische Ritter, der um 1495 entworfen wurde, ist eines der bemerkenswertesten Beispiele für Leonardo da Vincis kreative Visionen. Dieser aus Holz, Metall, Kunststoff und Glas bestehende Automat konnte sitzen, den Helm heben und sogar mit den Armen winken. Das Innenleben bestand aus einem komplexen System von Kabeln und Flaschenzügen, die das Bewegungsvermögen ermöglichten. Leonards mechanischer Ritter war ein direkter Vorläufer moderner Roboter und verdeutlicht seine außergewöhnliche Ingenieurkunst.
Einfluss antiker Automaten auf Leonardos Entwürfe
Leonardo da Vinci ließ sich stark von den antiken Automaten und mechanischen Geräten inspirieren. Beispielsweise wies der Mechanismus von Antikythera, ein antikes Artefakt aus dem Jahr 67 v. Chr., komplexe Zahnräder und Mechaniken auf, die Leonardos eigenes Verständnis von mechanischen Systemen prägten. Zudem griff Leonardo die Idee des selbstfahrenden Wagens auf, den er 1478 entwarf und der durch Federn und Zahnräder bewegt wurde.
Die neuartige Kombination antiker Techniken mit seinen innovativen Ideen spiegelt sich auch in seinem mechanischen Löwen wider, den er 1515 entwarf. Leonardos Fähigkeit, kreative Visionen in technische Machbarkeiten umzusetzen, machte ihn zu einem Pionier, dessen Arbeiten weiterhin die Robotik und das Ingenieurwesen beeinflussen.
Robotik in der industriellen Revolution
Die industrielle Revolution markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit. Während dieser Ära erlangten mechanische Innovationen und die Automatisierung eine zentrale Rolle und legten den Grundstein für moderne Robotersysteme. Zwei herausragende Erfindungen dieser Zeit waren die automatische Ente von Jacques de Vaucanson und der Jacquard-Webstuhl von Joseph-Marie Jacquard. Diese Entwicklungen veränderten die Art und Weise, wie Menschen produzierten und arbeiteten, und ebneten den Weg für die heutige Robotik.
Jacques de Vaucansons automatische Ente
Ein bemerkenswertes Beispiel für die frühen Bemühungen der Automatisierung ist Jacques de Vaucansons automatische Ente, die im Jahr 1739 vorgestellt wurde. Dieses Kunstwerk der Mechanik konnte Flügelschlagen, Essen und Verdauen simulieren. Vaucansons Erfindung war nicht nur ein Wunderwerk der Ingenieurkunst, sondern auch ein Vorläufer heutiger Roboterlösungen, die auf multidisziplinären Ansätzen aus Informatik und Ingenieurwesen basieren.
Joseph-Marie Jacquard und der automatische Webstuhl
Parallel zu Vaucansons Arbeiten entwickelte Joseph-Marie Jacquard den Jacquard-Webstuhl, der ab 1804 die Textilindustrie revolutionierte. Dieser Webstuhl nutzte Lochkarten zur Steuerung komplexer Webmuster, was eine frühe Form der Programmierung darstellte. Dies war ein bedeutender Schritt hin zur Automatisierung und hat die industrielle Revolution entscheidend geprägt. In modernen Begriffen könnte der Jacquard-Webstuhl als Vorläufer der heutigen Computertechnologie angesehen werden.
Vernetzung von Mechanik und Automatisierung
Die industrielle Revolution war geprägt von der Verzahnung von Mechanik und Automatisierung. Die Verbreitung der Dampfmaschine von James Watt ermöglichte den Einsatz von Maschinen in verschiedenen Industriezweigen und trieb somit die Automatisierung voran. Diese Ära legte den Grundstein für die spätere Entwicklung von Industrierobotern, die erstmals in den 1960er Jahren von Joseph Engleberger vermarktet wurden. Die Philosophie der Automatisierung und deren Umsetzung in greifbare mechanische Systeme hat die Industrierobotik bis in die heutige Zeit maßgeblich beeinflusst.
Die Geburt des Begriffs „Roboter“
Die Entstehung des Begriffs „Roboter“ hat eine faszinierende Geschichte, die tief in die tschechische Kultur und Literatur eingebettet ist.
Karel Čapeks Stück „R.U.R.“
Der Begriff „Roboter“ wurde erstmals 1920 von dem tschechischen Schriftsteller Karel Čapek in seinem Theaterstück „R.U.R.“ (Rossumovi Univerzální Roboti) eingeführt. Dieses Stück schildert eine Zukunft, in der menschenähnliche Maschinen, genannt Roboter, geschaffen werden, um den Menschen zu dienen, letztlich aber eine Rebellion anzetteln, die zur Vernichtung der Menschheit führt. Čapeks Vision in „R.U.R.“ war nicht nur bahnbrechend für die Science-Fiction-Literatur, sondern prägte auch nachhaltig das Verständnis und die Wahrnehmung von Robotern in der modernen Gesellschaft.
Der etymologische Ursprung des Begriffs
Das Wort „Roboter“ stammt von dem tschechischen Begriff „robota“, der übersetzt „Zwangsarbeit“ oder „Frondienst“ bedeutet. Karel Čapeks Bruder, der Maler und Schriftsteller Josef Čapek, schlug diesen Begriff vor, als Karel nach einem passenden Namen für die künstlichen Arbeiter in seinem Stück suchte. Die Etymologie des Roboters verspiegelt somit die historische und soziale Thematik der Unterdrückung und Arbeitsausbeutung, die Čapek in „R.U.R.“ darstellte. Diese kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung hat den Begriff „Roboter“ tief in das kollektive Bewusstsein eingebrannt und prägt bis heute die Diskussion über Automatisierung und künstliche Intelligenz.
Robotikentwicklung in der Nachkriegszeit
Die Nachkriegszeit brachte bedeutende Fortschritte in der Technologie, die grundlegend für die moderne Robotik sind. Ein Meilenstein war die Entwicklung des Transistors, der die elektronische Steuerung von Robotern revolutionierte.
Einfluss der Erfindung des Transistors
Der Transistor, eine bahnbrechende Erfindung, ermöglichte die Miniaturisierung und Verbesserung elektronischer Schaltungen. Seine Einführung brachte einen Quantensprung in der Nachkriegsrobotik und leitete eine neue Ära in der Entwicklung effizienterer und komplexerer Robotersysteme ein. Dies setzte den Grundstein für die Automatisierung und die fortschreitende Technologisierung in zahlreichen Industriezweigen weltweit.
Geburt des ersten Industrieroboters „Unimate“
Der erste kommerziell genutzte Industrieroboter, bekannt als Unimate, wurde in den 1960er Jahren eingeführt. Entwickelt von George Devol und vermarktet von Joseph Engelberger, stellte Unimate einen Durchbruch in der modernen Produktionstechnik dar. Mit seinen hydraulischen Armen führte er Präzisionsarbeiten aus und revolutionierte die Fertigungsindustrie. Nachkriegsrobotik Einzug in die Fabriken und veränderte die Art und Weise, wie Produkte hergestellt werden.
Joseph Engelberger und George Devols Beitrag zur Robotik
Joseph Engelberger und George Devol sind Pioniere der modernen Robotik, die maßgeblich zur Entwicklung und Verbreitung von Industrierobotern beitrugen. Engelberger, oft als „Vater der Robotik“ bezeichnet, setzte sich vehement für die industrielle Nutzung von Robotern ein. Zusammen mit Devol schuf er die Vision einer automatisierten Produktion, die in den folgenden Jahrzehnten die Robotik zu einem integralen Bestandteil der globalen Industrien machte.
Als Ergebnis dieser Innovationen wurde die Robotertechnologie stetig weiterentwickelt. Deutschland hat sich als führender Standort etabliert, mit einer Roboter-Dichte von 415 pro 10.000 Arbeitern. Die Entwicklungen der Nachkriegsrobotik haben weltweit zu einer Gesamtanzahl von rund 3.9 Millionen Industrierobotern bis 2022 geführt.
Pioniere der modernen Robotik
Die Entwicklungen in der modernen Robotik haben eine beeindruckende Reise hinter sich, angefangen bei den ersten autonomen Maschinen bis hin zu den hochmodernen Industrierobotern von heute. Ein Meilenstein in dieser Geschichte war die Entwicklung des autonomen Roboters Shakey, der als einer der ersten intelligenten Maschinen seiner Art gilt.
Entwicklung des autonomen Roboters „Shakey“
Shakey war ein bahnbrechender autonomer Roboter, der von der Stanford Research Institute (SRI) in den 1960er Jahren entwickelt wurde. Als Pionier der modernen Robotik kombinierte Shakey sensorische Daten und künstliche Intelligenz, um Entscheidungen zu treffen und Aufgaben selbstständig auszuführen. Diese Innovation ebnete den Weg für fortschrittliche Automatisierungstechnologien und legte den Grundstein für die weitere Entwicklung autonomer Systeme.
KUKA und die Entwicklung des FAMULUS
In den frühen 1970er Jahren revolutionierte die Firma KUKA die Robotik mit der Einführung des KR Famulus, dem weltweit ersten Industrieroboter mit elektrischem Antrieb. Ursprünglich für die Automobilproduktion konzipiert, konnte der KR Famulus nach seiner Weltpremiere auf der Hannover Messe 1974 seine Fähigkeit als Schweißroboter unter Beweis stellen. Die Fähigkeit, elektrische Antriebe statt hydraulischer Systeme zu nutzen, ermöglichte eine präzisere und zuverlässigeren Betrieb von Industriemaschinen.
Fanuc und Yaskawa: Fortschritte in Robotik und Industrie
Fanuc und Yaskawa sind namenhafte Pioniere in der Industrie-Robotik, die bedeutende Fortschritte auf diesem Gebiet erzielt haben. Fanuc gehört zu den führenden Herstellern von Industrierobotern und hat mit seiner Technologie unter anderem die Automobil- und Elektronikindustrie revolutioniert. Ebenso hat Yaskawa Roboter entwickelt, die durch fortschrittliche Steuerungssysteme und eine Vielzahl von Anwendungen hervorstechen. Beide Unternehmen haben wesentlich zur Optimierung der Fertigungstechnik und zur Weiterentwicklung der modernen Robotik beigetragen.
Künstliche Intelligenz und ihre Rolle in der Robotik
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Künstliche Intelligenz (KI) als wesentlicher Treiber der modernen Robotik erwiesen. Durch den Einsatz von Technologien wie maschinellem Lernen und neuronalen Netzen sind Roboter heute in der Lage, komplexe Aufgaben zu lernen und autonom zu bewältigen. Diese Entwicklungen haben nicht nur die Effizienz in der industriellen Fertigung gesteigert, sondern auch bahnbrechende Anwendungen in der Medizin und im täglichen Leben ermöglicht.
Von einfachen Algorithmen zu fortschrittlicher KI
Der Fortschritt in der Künstliche Intelligenz begann mit einfachen Algorithmen, die grundlegende Aufgaben ausführen konnten. Mit der Zeit führten Entwicklungen wie das Perzeptron von Frank Rosenblatt und die Turingmaschine von Alan Turing dazu, dass Maschinen immer ausgefeiltere kognitive Prozesse ausführen konnten. Ein Meilenstein in der Geschichte der KI war die Schaffung des Chatbots „ELIZA“ durch Joseph Weizenbaum im Jahr 1966 sowie das Expertensystem „MYCIN“ von Ted Shortliffe, das in der medizinischen Diagnostik Pionierarbeit leistete.
Heute nutzen Roboter fortschrittliche KI-Technologien wie Natural Language Processing und Computer Vision, um ihre Umgebung zu interpretieren und darauf zu reagieren. IBM’s „Watson“ und Google Duplex sind nur einige der vielen KI-Systeme, die zeigen, wie weit diese Technologien in den letzten Jahren gekommen sind.
Beispiele für KI-gesteuerte Roboter
AI-gesteuerte Roboter haben Einzug in verschiedene Bereiche unseres Lebens gehalten. In der Industrie übernehmen sie komplexe Fertigungsaufgaben und verbessern die Produktivität. Im Gesundheitswesen unterstützen sie bei präzisen Operationen und diagnostischen Prozessen. Im Alltag finden wir KI-gesteuerte Roboter in Haushaltsgeräten und sogar in Spielzeugen.
Ein herausragendes Beispiel ist der autonome Industrieroboter KUKA, der durch fortschrittliche Sensoren und Algorithmen gesteuert wird. Ebenso beeindruckend ist „Shakey“, der erste autonome Roboter der Welt, der durch das Stanford Research Institute entwickelt wurde. Diese Roboter demonstrieren, wie Künstliche Intelligenz die Robotik revolutioniert hat, indem sie Maschinen dazu befähigt, Entscheidungen zu treffen und sich an neue Situationen anzupassen.
Servicerobotik und ihre Anwendungen
Die Automatisierung des Alltags hat in den letzten Jahren exponentiell zugenommen, wodurch Serviceroboter in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens unverzichtbar geworden sind. Diese Roboter finden zunehmend Anwendung im Haushalt, in der Pflege und in der Unterhaltungsindustrie, um Routinetätigkeiten zu übernehmen und Menschen im Alltag zu unterstützen.
Ein Beispiel für den Einsatz von Servicerobotern ist die Pflege. Hier sind Roboter als Assistenten tätig, die ältere oder körperlich eingeschränkte Menschen unterstützen, indem sie einfache Aufgaben wie das Heben von Gegenständen oder das Erledigen von Botengängen übernehmen. Die Automatisierung des Alltags durch solche Technologien bietet nicht nur praktische Vorteile, sondern wirft auch ethische Fragen auf, wie die zunehmende Abhängigkeit von Maschinen in sensiblen Lebensbereichen.
Auch in der Gastronomie setzen sich Serviceroboter erfolgreich durch. Der Roboterarm Flippy kann beispielsweise bis zu 300 Burger pro Stunde grillen und wenden. Der Salatroboter Sally, der 2018 auf den Markt kam, bereitet individuell zusammengestellte Salate in wenigen Sekunden zu. Diese Entwicklungen unterstreichen die wachsende Rolle der Servicerobotik und die Automatisierung des Alltags in verschiedenen Facetten unseres Lebens.
Im Bereich der kommerziellen Dienstleistungen arbeiten kollaborative Roboter, auch Cobots genannt, eng mit Menschen zusammen, um effizientere und sicherere Arbeitsabläufe zu ermöglichen. Ein gutes Beispiel dafür sind AutoStore Würfel-Lagerroboter, die eine hohe Beweglichkeit und kollektive Betriebsfähigkeit aufweisen. Diese Roboter können Geschwindigkeiten von bis zu 3,1 m/s erreichen und haben sich als äußerst nützlich für Lagerautomatisierungen erwiesen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Servicerobotik einen erheblichen Beitrag zur Automatisierung des Alltags leistet, sei es durch die Unterstützung im Haushalt, in der Pflege, in der Gastronomie oder in kommerziellen Anwendungen, und somit die Effizienz und Produktivität in diesen Bereichen steigert.
Evolutionäre Robotik: Lernen und Anpassen
Die evolutionäre Robotik nutzt Konzepte der genetischen Algorithmen und der natürlichen Selektion, um lernfähige Roboter zu entwickeln. Diese Roboter sind in der Lage, ihre Anpassungsfähigkeit zu verbessern und auf Veränderungen in ihrer Umgebung zu reagieren. Durch die Simulation von Evolution und Selektion in einer digitalen Umgebung können diese Systeme Autonomie und Intelligenz erlangen.
Wissenschaftler und Ingenieure beobachten, dass evolutionäre Robotik es ermöglicht, Roboter zu schaffen, die ihre Erfahrungen nutzen, um ihre Fähigkeiten zu verfeinern. Die lernfähigen Roboter können somit komplexe Aufgaben bewältigen und schneller auf unbekannte Situationen reagieren. Durch fortgeschrittene Technologien und Algorithmen wird die Anpassungsfähigkeit dieser Systeme kontinuierlich verbessert.
Prognosen zeigen, dass bis 2030 bis zu 30% der heutigen Arbeitsstunden möglicherweise automatisiert werden können. Dieser Fortschritt ist zum großen Teil den innovativen Ansätzen in der Robotik und den Fortschritten in künstlicher Intelligenz zu verdanken. Insbesondere lernfähige Roboter und deren Fähigkeit, ihre Umgebung zu verstehen und entsprechend zu agieren, sind Schlüsselfaktoren für den Erfolg.
Laut IDC-Bericht planen 80% der weltweiten CIOs, bis 2025 künstliche Intelligenz und Automatisierung zu nutzen, um die Agilität ihrer Organisationen zu erhöhen. In diesem Kontext spielt die evolutionäre Robotik eine entscheidende Rolle, indem sie die Grundlage für intelligentere und anpassungsfähigere Roboter legt, die in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen wie der industriellen Fertigung, der Haushaltsführung und dem Gesundheitswesen eingesetzt werden können.
Geschichte der Robotik
Die geschichtliche Entwicklung der Robotik ist ein faszinierendes Spiegelbild technologischer Fortschritte und menschlicher Kreativität. Von den frühen Automaten im alten Griechenland bis hin zu modernen Servicerobotern offenbaren die Meilensteine der Robotik eine bemerkenswerte Reise. Industrieroboter, die in der industriellen Fertigung verwendet werden, um gefährliche und anstrengende Aufgaben zu übernehmen, legen den Grundstein für automatisierte Lösungen in vielen Branchen.
Ein bedeutender Wendepunkt in der geschichtlichen Entwicklung der Robotik war die Einführung des ersten Industrieroboters „Unimate“ in der Nachkriegszeit. Dies markierte den Beginn einer Ära, in der Roboter zunehmend in verschiedenen Industrien wie der Automobil- und Elektronikindustrie eingesetzt wurden. Dies setzte sich fort, als KUKA den ersten Roboterarm FAMULUS entwickelte, was einen großen Schritt in der Automatisierungstechnik darstellte.
Ein weiteres Highlight in der Robotikgeschichte war die Entwicklung von autonomen Robotern wie „Shakey“ sowie kollaborativen Robotern (Cobots), die in der Lage sind, sicher und effizient mit Menschen zusammenzuarbeiten. Diese Meilensteine der Robotik trugen dazu bei, dass Roboter in immer vielfältigeren Bereichen Anwendung finden, darunter Raumfahrt, Bauwesen und die Pharmaindustrie.
Die steigende Integration der Robotik in alltägliche Arbeitsprozesse bringt erhebliche Vorteile: gesteigerte Effizienz, Konsistenz und Rentabilität. Beispiele hierfür sind automatisierte Systeme für Montage, Verpackung und Materialtransport, insbesondere in der Pharmaindustrie, wo Roboter zur Flexibilität in der Kleinserienproduktion und zur Reduzierung von Ausfallzeiten beitragen. Die geschichtliche Entwicklung der Robotik zeigt eindrucksvoll, wie Technologie die menschlichen Fähigkeiten ergänzt und gleichzeitig innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen bietet.
Zukunft der Robotik: Trends und Innovationen
Die Zukunft der Robotik verspricht spannende Entwicklungen, welche die Art und Weise, wie Menschen arbeiten und leben, grundlegend verändern könnten. Das Marktforschungsunternehmen Mordor Intelligence prognostiziert eine jährliche Wachstumsrate von 29 Prozent für den globalen Robotikmarkt bis 2029. Diese positive Entwicklung wird durch kontinuierliche Innovationen und den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Robotik gefördert.
In Deutschland treiben Institutionen wie das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg und das Robotics Institute Germany (RIG) die Forschung und Anwendung von intelligenter Robotik voran. Das RIG, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 20 Millionen Euro, zielt darauf ab, eine zentrale Anlaufstelle für Robotik in Deutschland zu werden und die internationale Wettbewerbsfähigkeit für KI-basierte robotische Innovationen zu stärken.
Einige der bemerkenswerten Projekte umfassen den LoadRunner vom Fraunhofer IML, ein autonomes Highspeed-Fahrzeug, das sich sicher und koordiniert im Schwarm bewegt, und den evoBOT® von 2021, welcher agil Lasten in einer menschenfreundlichen Höhe autonom handhaben kann. Derartige Trends in der Robotik, kombiniert mit einer steigenden Nachfrage nach kollaborativen Anwendungen und mobilen Manipulatoren, deuten darauf hin, dass die Robotik weiterhin eine Schlüsselrolle in der industriellen und logistischen Transformation spielen wird.
International streben Länder wie China, mit Unterstützung des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie (MIIT), die Massenproduktion von humanoiden Robotern bis 2025 an. Gleichzeitig plant BMW in den USA, in Zusammenarbeit mit dem US-Hersteller Figure, den Einsatz humanoider Roboter in der Automobilproduktion zu erproben. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Zukunft der Robotik nicht nur von technologischen Durchbrüchen, sondern auch von bahnbrechenden Anwendungen geprägt sein wird, die einen tiefgreifenden Einfluss auf verschiedene Industrien und das alltägliche Leben der Menschen haben könnten.